Gemeinsame Sitzung der Steuerberaterkammern Nürnberg und Sachsen

Am 29. und 30. Oktober trafen sich in Bamberg die Vorstände der Steuerberaterkammer Nürnberg und der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen zu ihrer jährlichen Gemeinsamen Sitzung.
Die jährliche Zusammenkunft der Vorstände dient dazu, sich über ihre Erfahrungen mit der Finanzverwaltung des jeweiligen Bundeslandes auszutauschen und diese wiederum in die eigene berufliche Interessenvertretung für die Mitglieder auf Landes- und Bundesebene in geeigneter Weise einfließen zu lassen. Die Gespräche fanden in einer sehr aufgeschlossenen und von kollegialen Worten geprägten Atmosphäre statt.
Wichtige Themen des Gesprächs waren die sichere E-Mail-Kommunikation, die Praxis der Anforderung von Belegen durch die Finanzverwaltung, die Projektgruppe zu Leitlinien der Betriebsprüfung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen (SMF) sowie die Digitalisierung als Mega-Trend. „Diese Themen zeigen, wo sich unser Berufsstand hin entwickelt“, sagte Dirk Rose, Präsident der Steuerberaterkammer Sachsen.
Was die verschlüsselte Kommunikation über E-Mail angeht, so setzt Sachsen auf die neue Leitung des Landesamtes für Steuern und Finanzen, das kurzfristig Übergangslösungen schaffen will, die einen sicheren Datenaustausch mit der Finanzverwaltung ermöglichen werden. Voraussichtlich ab Herbst 2020 soll dann auch die Möglichkeit der sicheren Datenübermittlung über das ELSTER-Portal bestehen.
In puncto Belegvorhaltepflicht herrscht bei manchen Sachbearbeitern der Finanzämter angesichts des Risiko Managements der Finanzverwaltung Unklarheit, ob sie ausschließlich eine Plausibilitätsprüfung der übermittelten Daten leisten oder immer alle Belege anfordern sollen. Hier kam auch die Forderung der Kammer nach einer medienbruchfreien Kommunikation in allen Kanälen zur Sprache: Daten sollen nicht erst digitalisiert und dann wieder in einen analogen Zustand gebracht werden.
Beide Kammern sind sich darüber einig, dass alle bestehenden Herausforderungen insbesondere in den Bereichen der Digitalisierung und des Personalbedarfs nur durch eine von gegenseitigem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit zwischen dem Berufsstand und den Finanzverwaltungen der beiden Länder bewältigt werden können.
Auch im kommenden Jahr werden sich die Steuerberaterkammern Nürnberg und Sachsen zur Gemeinsamen Sitzung treffen.