Zum Inhalt springen Zur Navigation springen Zum Fußbereich und Kontakt springen
Meldungen

“Erhellend. Inspirierend. Aufregend.”

So fassten die Teilnehmenden des gestrigen Kongresses “Wandel der Arbeitswelt” in Chemnitz ihre Eindrücke zusammen. Damit erreichte die Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen (Sbk Sachsen) als Veranstalter das gesetzte Ziel, den Berufsstand zu einem Perspektivenwechsel angesichts der Herausforderungen von Digitalisierung, Automatisierung und Fachkräftemangel zu bewegen.

Mehr als 100 Kongressgäste nutzen die Chance zur Diskussion mit Zukunftsforschern und Motivatoren. Neben Keynote-Vortrag und Podiumsdiskussion mit Experten und Publikum konnten die Aspekte Mensch, Organisation und Technik am Nachmittag in Workshops vertieft betrachtet werden.

Nachhaltige Veränderungen in Sicht

Dirk Rose, Präsident der Steuerberaterkammer Sachsen eröffnete den Kongress mit dem Verlesen einer von ChatGPT verfassten Rede. Wie er anschließend verriet, benötigte dieser Prototyp eines dialogbasierten Chatbots, das künstliche Intelligenz (KI) nutzt, nur wenig Zeit zur Lösung dieser Aufgabe. Die Faszination des bereits Möglichen weckt allerdings auch Ängste. KI wird Buchhaltung erledigen können und dann übernehmen die Mitarbeitenden in Steuerberaterkanzleien die Plausibilitätsprüfungen. In der Abnahme von Arbeiten durch Digitalisierung und Automatisierung liegt aber auch die Chance zur Konzentration auf das Wesentliche. „Wir sind wertvolle Partner unserer Mandanten und brauchen Zeit für den persönlichen Kontakt. Der Wandel der Arbeitswelt wird uns das ermöglichen“, ist Dirk Rose überzeugt.

Zukunftsforscher Kai Gondlach warf in seinem Keynote-Vortrag die Frage auf: Wie sieht unsere Zukunft in 10 Jahren aus? Anhand der drei Megatrends Beschleunigung der Digitalisierung, agile Arbeitswelt und regenerative Zukünfte stellte er dar, dass es auf die Perspektive ankommt. Passend dazu appellierte Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, in ihrem Grußwort dazu, im Zuge der Digitalisierung den Anspruch zu haben, jeden mitnehmen zu wollen.

An der von Anja Kellner, Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer Sachsen. Moderierten Podiumsdiskussion beteiligten sich neben Dirk Rose und Kai Gondlach auch die Workshop-Leiter Claudia Freimuth, Christian Meyer und Max Hergt. Auch hier ging es um die Zukunft der Steuerberater in den nächsten Jahren, um Wertewandel und um den Arbeitnehmermarkt. Insbesondere zum Arbeitnehmermarkt entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit dem Kongresspublikum. Teilnehmende berichteten von den Herausforderungen, die sich beispielsweise bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften ergeben.

Mensch, Organisation, Technik

Die Workshops am Nachmittag fokussierten auf Einflussfaktoren und Gestaltungsmöglichkeiten in den Spannungsfeldern Mensch, Organisation und Technik. Change Management, Organisationsstrukturen und datenbasierte Kanzleiprozesse wurden in den Workshops gemeinsam thematisiert. Die erfahrenen Workshop-Leiter organisierten den Wissenstransfer dabei dynamisch, so dass sich die Teilnehmenden in Gruppen mit Lösungsstrategien auseinandersetzten.

Der Kongresstag klang mit einem „Snackworking“ aus. Dazu kamen die Teilnehmenden nach anstrengenden, aber sehr anregenden Stunden nochmals zum Austausch zusammen. Viele verließen den Kongress mit der Erkenntnis, dass in Künstlicher Intelligenz mehr Chancen als Risiken stecken und dass die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Steuerberaterkanzleien stärker in den Aufmerksamkeitsfokus zu rücken sind. Das Initiatorenteam Anja Kellner, Heike Liebermann, Knut Michel und Maximilian Anke vom Ausschuss „Wandel der Arbeitswelt“ resümierte den Kongress als „erhellend“, „inspierend“, „aufregend“ und „motivierend“. Es war eine lohnende Kongresszeit in Chemnitz, die sicher bald eine Fortsetzung findet. Denn die hier im Fokus stehenden Themen bewegen und die Zukunft beginnt jetzt.