Steuerberater stehen der sächsischen Wirtschaft mit ihren Leistungen unmittelbar als Unterstützer und oft auch als „letzte Rettung“ zur Verfügung. Aus diesem besonderen Vertrauensverhältnis zwischen Steuerberatern und ihren Mandanten ergeben sich auch große Gemeinsamkeiten in der Tätigkeit der Organisationen von Wirtschaft und Berufsstand der Steuerberater. Die Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammern (IHK) Chemnitz, Dresden und Leipzig fanden sich daher am 19.01.2023 zu einem Erfahrungsaustausch mit Vertretern der Steuerberater in der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen (Sbk Sachsen) zusammen. Die Initiative ging von der Berufsstandsvertretung der Steuerberater aus. „Mit Blick auf unsere Mitglieder, die als Dienstleister verlässliche Partner der Wirtschaft sind, wollen wir die bestehenden Schnittmengen für eine engere Zusammenarbeit nutzen“, beschreibt Dirk Rose, Präsident der Sbk Sachsen das Anliegen des Treffens. Es gibt einige Überschneidungen in der Arbeit aller Institutionen, deren Synergieeffekte nutzbar gemacht werden sollten. Benannt wurden konkret die Expertise im Hinblick auf Förder- oder Hilfsprogramme für Unternehmen. So erwiesen sich die Steuerberater am Beispiel Überbrückungshilfen als kompetente Unterstützer insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen. Die hier in den letzten Jahren gesammelte Expertise kann sowohl für die Institution IHK selbst als auch für ihre Mitglieder hilfreich bei der Lösung vergleichbarer Probleme in der Zukunft sein. Ebenfalls könnten IHK, Steuerberaterkammer und Steuerberaterverband in Sachsen gemeinsam mit einer noch besser hörbaren Stimme bei steuerpolitischen Themen auftreten.
Von Förderprogrammen bis Ausbildung
Angesichts der aktuellen Wirtschaftssituation bleiben die Herausforderungen für Unternehmen in Sachsen groß. Der Steuerberater-Berufsstand kann bei der Erstellung und Implementierung von Krisenfrüherkennungs- und Krisenmanagementsystemen hilfreich zur Seite stehen. Auch in Sachen Digitalisierung ergeben sich Ansätze für gemeinsame Maßnahmen. Schließlich müssen alle Partner inzwischen den elektronischen Datentransfer mit der Finanzverwaltung realisieren. Ein weiteres Feld der Kooperation können Ausbildungsinitiativen sein, denn dem Fachkräftemangel müssen alle Institutionen entgegenwirken und sich gegenüber dem Kultusministerium für einen konstanten, qualitativ hochwertigen Unterricht an den Berufsschulen engagieren.
Der mehrstündige Meinungs- und Erfahrungsaustausch endete mit der gemeinsamen Absichtserklärung aller Beteiligten, zeitnah konkrete Projekte zu planen und umzusetzen.
Foto:
Engere Zusammenarbeit angestrebt: (Von links nach rechts)
Andreas Hillner, Geschäftsführer Steuerberaterkammer Sachsen; André Grüner, Abteilungsleiter Legal Management Industrie- und Handelskammer zu Leipzig; Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Dresden; Hans-Joachim Kraatz, Präsident Steuerberaterverband Sachsen e.V.; Dirk Rose, Präsident Steuerberaterkammer Sachsen; Christoph Neuberg, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Chemnitz