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SBK

38. Kammerversammlung

180 Mitglieder waren der Einladung zur Kammerversammlung gefolgt und kamen im Tagungszentrum der Sächsischen Wirtschaft – im Kulturdenkmal Historischer Güterboden – zusammen.
180 Mitglieder waren der Einladung zur Kammerversammlung gefolgt und kamen im Tagungszentrum der Sächsischen Wirtschaft – im Kulturdenkmal Historischer Güterboden – zusammen.

Steuerberaterkammer Sachsen priorisiert Zukunftsthemen des Berufsstandes

180 Mitglieder der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen nahmen an der 38. Ordentlichen Kammerversammlung am 13. Juni 2024 teil. Die Mitglieder kamen dazu im Tagungszentrum der Sächsischen Wirtschaft in Radebeul zusammen. Inmitten des Kulturdenkmals des Historischen Güterbodens stellten die Steuerberaterinnen und Steuerberater die Weichen auf Zukunftskurs. Dabei gelang der Umstieg vom „Schmalspur-Ladegleis“ auf die „Hochgeschwindigkeitsstrecke“ vom Start weg.

Mehr Diskussion, weniger Präsentation

Dirk Rose, Präsident der Steuerberaterkammer Sachsen, stellte in seiner Eröffnungsrede klar, dass in der diesjährigen Kammerversammlung ein neues Konzept gelebt wird. Die notwendige Berichterstattung zu den in den Abteilungen und Ausschüssen geleisteten Vorstandstätigkeiten ist im Bericht dokumentiert. Statt Präsentationen standen die Diskussionen mit den Mitgliedern im Fokus. Den ersten Impuls dazu lieferte Steuerberater Stefan Maier und informierte über den Kanzleiumbau am Beispiel der WPH GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im fränkischen Lauf an der Pegnitz. Mit seiner progressiven Haltung zum generationsübergreifenden New-Work-Ansatz polarisierte er bewusst und blieb dabei authentisch, indem er auch Kurskorrekturen und Selbstreflektionen als Chef einräumte. Nach seinen Erfahrungen lässt sich eine Kanzlei nur aus dem Team heraus verändern. Führungskompetenz muss systematisch entwickelt werden und in fachlicher, methodischer und personeller Dimension erfolgen. Anhand von Beispielen erläuterte Stefan Maier seine Strategie, in der es Transparenz über die Wirtschaftssituation der Kanzlei für alle Mitarbeitenden gibt, in der Erfolge mit den Mitarbeitenden gefeiert und diese auch monetär daran beteiligt werden und in der auch Expertinnen Führungspositionen übernehmen, obwohl sie gar keine Steuerberaterinnen sind. Diese Aspekte flossen in die anschließende Podiumsdiskussion ein. Dirk Rose moderierte die Sichtweisen zur Transformation einer Steuerkanzlei durch innovative Arbeitskonzepte. Auf dem Podium diskutierten neben dem Steuerberater Stefan Maier auch die Diplom-Informatikerin Undine Schmalfuß vom MIKOMI – Institut für Mittelstandskooperation der Hochschule Mittweida und der Steuerberater Markus Kluge von der Leipziger BKS StBG in Partnerschaft mbB.

Verlässliche, planbare Kanzleitransformation

Markus Kluge berichtete über konservativere Kanzleistrukturen, steht neuen Themen jedoch offen gegenüber und hält es für wichtig, die Mitarbeitenden in Veränderungsprozessen mitzunehmen. Für eine authentische und transparente Zielkommunikation mit den Mitarbeitenden und die Würdigung von Erfolgen sprach sich auch Undine Schmalfuß aus. Aus dem Auditorium fing Dirk Rose durch Nachfragen grobe Stimmungsbilder ein, die auch die Bandbreite der Möglichkeiten der Kanzleistrukturen spiegelte. Es gibt die Kanzleien, die schon im New-Work-Flow sind, während andere Kanzleien die passende Struktur noch suchen. Wichtig scheint die Botschaft zu sein, die Mitarbeitenden einzuladen, gemeinsam an der Zukunft der Steuerberatungskanzleien mitzuwirken.

Impulse, Strategien, Würdigungen

Im anschließenden, nicht öffentlichen Teil der Kammerversammlung ging der Präsident Dirk Rose auf die Themen ein, die für den Steuerberater-Berufsstand Relevanz haben. Es geht um Vorbehaltsaufgaben und Fristen, um die Einführung der E-Rechnung ab 2025, die Modernisierung der Betriebsprüfungen und die Maßnahmen zur Einhaltung des Geldwäschegesetzes. Mit der Finanzverwaltung werden auf allen Ebenen intensive Gespräche geführt und auch mit der Sächsischen Aufbaubank (SAB) läuft der Austausch bezüglich der Corona-Schlussabrechnungen weiter. „Wir reden auf Augenhöhe und sind an einer partnerschaftlichen Lösung unserer zahlreichen Aufgaben im Verbund mit der Finanzverwaltung interessiert“, sagte Dirk Rose. Er brach gleichzeitig eine Lanze für das Ehrenamt. Ohne ehrenamtlich tätige Steuerberaterinnen und Steuerberater ließen sich weder die Aufgaben in den Prüfungsausschüssen stemmen, noch die strategischen Konzeptionen für die Zukunft des Berufsstandes lösen. Auf den Tätigkeitsbericht des Präsidenten folgten die Kurzpräsentationen der Vorsitzenden der Abteilungen Berufsausbildung, Seminare und Workshops und Berufsrecht/Berufsaufsicht sowie der Ausschüsse Kommunikation und Wandel der Arbeitswelt. Informiert wurde auch über die im August startende Fachkräfteinitiative, die Bundessteuerberaterkammer, Deutscher Steuerberaterverband und DATEV eG gemeinsam stemmen. Die Steuerberaterkammer Sachsen kündigt den nächsten Kongress „Wandel der Arbeit“ am 15. Mai 2025 an, der in Leipzig stattfinden und über eine interaktive Roadmap bereits im Vorfeld vielfältige Impulse für den Berufsstand setzen wird.

 

Nach Genehmigung des Jahresabschlusses 2023 und erteilter Entlastung des Vorstandes wurde auch der Wirtschaftsplan 2025 in der Kammerversammlung beschlossen. „Mit einer Erhöhung der Aufwandsentschädigung für die ehrenamtlich Tätigen insbesondere in den Prüfungsausschüssen erfährt das Engagement der Berufskolleginnen und Berufskollegen eine höhere Wertschätzung“, bedankte sich Dirk Rose für die Zustimmung zu den Beschlussvorlagen.

 

Die Mitglieder der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen nutzten nach Ende des formalen Versammlungsteils die Gelegenheit zum Austausch an den Thementischen. Direkt an den Gleisen der einstigen Schmalspurbahn wurden aber keine Waren umgeschlagen, sondern Inhalte vertieft. Hier standen Vorstand und Mitarbeitende der Geschäftsstelle den Interessierten gern Rede und Antwort. Gesprochen wurde über die Berufsausbildung und Geldwäscheprävention genauso wie über den Wandel der Arbeit, Zukunftsherausforderungen und Öffentlichkeitsarbeit.

 

Wer auf den Spuren der Schmalspurbahn-Geschichte unterwegs sein wollte, konnte zudem einer Führung teilnehmen. Die 38. Ordentliche Kammerversammlung der Steuerberaterkammer Sachsen klang sehr entspannt mit einem Grillabend im rustikalen Ambiente des Kulturdenkmals in Radebeul aus.